Von den jüdischen Wurzeln aus zu allen Völkern in der Welt
Der Evangelist Matthäus, einer der Synoptiker (siehe S. 108), hat bei seinem Text eine judenchristliche Gemeinde vor Augen, d. h. die Gemeinde besteht aus Juden, die sich zum Glauben an Jesus Christus bekehrt haben. Das Evangelium beginnt mit einem Stammbaum Jesu. Damit stellt Matthäus die jüdischen Wurzeln Jesu und des christlichen Glaubens heraus und betont, dass es sich bei Jesus um den Sohn Davids, um den verheißenen endzeitlichen König der Juden handelt. Die Göttlichkeit Jesu kommt in Jesu Worten in vom AT her geprägten Formeln zur Geltung, die für Juden bedeutsam sind: Amen, ich sage euch oder ihr habt gehört ich aber sage euch . Doch er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten (7,29). Jesus nennt Gott Vater im Himmel. Besonders häufig zitiert Matthäus die Propheten, setzt sich intensiv mit jüdischem Gedankengut auseinander und wendet bei den Propheten belegte Vorstellungen wie die des Menschensohnes und Visionen vom Ende der Welt auf Jesu Wirken an. Die Diskussion mit Pharisäern, Hohepriestern und Schriftgelehrten erhält besonders viel Raum. Matthäus berichtet relativ ausführlich über die Kindheit Jesu, so auch über die Flucht nach Ägypten und den Kindermord durch König Herodes.
Aus: Martin Wolters, Bibelclouds. Die Bibel anders sehen © Patmos Verlag in der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2014, 2. Auflage
Ich habe erfahren, dass wir Christen wegen Jesu Taten heute noch an Gott glauben. Jesus hat nicht nur mit Nächstenliebe, sondern auch mit Feindesliebe gehandelt. Wenn man es schafft, so zu leben, kommt ein Stück Himmel auf die Erde.
Aus: Martin Wolters/Thomas Ebinger, Bibelclouds für Konfis © Patmos Verlag in der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2015